Die Strategie Rumäniens zur Forschung-Entwicklung-Innovation muss selbst innovativ sein

Die GUILD-Organisation, gebildet aus einigen der relevantesten World-Class-(research-intensive)-Universitäten Europas, welche jenseits der Dissemination (durch die Lehre) und die Nutzung des Wissens (durch Transfer/Dienstleistungen), diese auf innovativer Weise (durch Forschung) erzeugt, warnt hinsichtlich der Wichtigkeit der massiven Investitionen in die Humanressourcen im Bereich der Wissenschaft und in der Exzellenzforschung.

In diesem Sinne hat GUILD einen Aufruf an die Europäische Kommission (EK) und die Europäische Union (EU) mit dem Titel „Der Europäische Forschungsraum (ERA) kann nur fortschreiten wenn er sich auf die Kapazität Europas konzentriert, Exzellenzwissen zu erzeugen“ gerichtet. Dessen wichtigste Botschaft ist, dass die Investitionen in den Aspekten der Anwendung grundlegend sind und fortgesetzt werden müssen, aber damit diese auch wettbewerbsfähig werden, müssen sie von massiven Investitionen in die Humanressourcen der Wissenschaft und in die Exzellenzforschung vorbereitet und unterstützt werden (um so die europäische Wissensbasis zu stärken), und den Rahmen für neue innovative Anwendungen mit einem Wettbewerbsvorteil und nicht nur lokale, inkrementale Anwendungen zu schaffen.

Die Babeș-Bolyai-Universität Klausenburg (BBU), als Mitglied des GUILD, unterstützt und verbreitet die Stellungnahme der Organisation auch in Rumänien, mit der Betonung einiger Aspekte die unserem Land spezifisch sind:

  • Genauso wie die vorhandene Kluft in der Wettbewerbsfähigkeit zwischen der Europäischen Union (EU) einerseits und andererseits der USA und Japan, häufig zum Nachteil der EU, ist eine noch größere und konstante zwischen Rumänien und den westlichen Mitgliedern der EU vorhanden;
  • Wenn die EU sich für die Humanressourcen aus diesem Bereich und die Reserve an Wissen Sorgen macht, umso stärker sind diese Sorgen um Rumänien. Folglich kann Rumänien nicht einfach die EU-Strategien dieses Bereiches kopieren, sondern wir brauchen spezifische Strategien, die aber mit jenen der EU kompatibel und in diesen integrierbar sind. Zum Beispiel, wenn sich die EU Sorgen um die Minderung der Erfordernisse (Humanressourcen, Grenzforschung) in den innovative Anwendungen macht, befindet sich Rumänien noch in der Phase in welcher diese aktiv aufzubauen sind.
  • Dieses Risiko muss allen Entscheidungsträgern bewusst sein, wenn wir das Geld des Landes sinnvoll im nächsten europäischen Haushalt (2021-2027) verwenden wollen.

 

 “Um nicht zu einer wissenschaftlichen/technologischen Kolonie zu werden, benötigt ein Land hochqualifizierte Humanressourcen in der Wissenschaft, welche durch Exzellenzforschung und höheres Wissen geschafft wird und durch Translation in disruptiven oder relevanten inkrementalen Innovationen angewandt werden kann, um dadurch dem Land Wettbewerbsvorteile und den Bürger/innen Wohlstand zu verschaffen. Es muss klar verstanden werden, dass ohne diese Bestandteile die angewandte Forschung und ihre Ergebnisse häufig keine Wettbewerbsfähigkeit erzeugt, z.B. sie ändert keine Paradigmen und erzeugt keine disruptive Innovationen, sondern bringt nur lokale Anwendungen hervor, die mehr oder weniger inkremental sind. Rumänien hat sich für den Haushalt 2021-2027 massiv verpflichtet, in die Forschungsinfrastruktur zu investieren. Und das ist sehr gut! Die Investition muss aber mit Weisheit umgesetzt werden, nämlich (1) dort wo die fähigen Humanressourcen vorhanden sind, die diese kreativ verwenden können und eine Wissensbasis welche innovative Anwendungen erzeugen kann, und/oder (2) parallel zur Entwicklung dieser Fähigkeiten stattfindet. Somit, ohne diese Strategie, (1) wird die Infrastruktur in der heutigen wissenschaftlichen Dynamik schnell technologisch veraltet und/oder (2) die Innovationen sind inkremental oder lokal und bringen nur eine Verschwendung der Ressourcen des Landes mit sich! Zum Beispiel ist es in diesem Kontext nicht akzeptabel, dass die Erfolgsrate in den Projekten des Landes zur Entwicklung der Humanressourcen ähnlich mit jene der härtesten europäischen Exzellenzprogrammen ist, und das Budget der Grants nach einer solchen schwierigen und Zeitaufreibenden Ausschreibung lächerlich im Vergleich zu den Mitteln anderer Mechanismen und angewandten Bestandteilen sind”, erklärt der Rektor der BBU, Univ.-Prof. Dr. Daniel David.

      Die BBU ist am 1. Juli 2020 Mitglied der akademischen Organisation GUILD geworden (https://www.the-guild.eu/), und reihte sich neben den anderen 19 Mitglieduniversitäten ein. GUILD vereint einige der wichtigsten europäischen Forschungsuniversitäten aus 14 Ländern und hat als Zweck die Förderung der Interessen der akademischen Einrichtungen, der Forschenden und Studierenden an denselben, die Aufrechterhaltung der Exzellenz, den Aufbau des Vertrauens als Grundlage des öffentlichen Lebens, sowie die Anwendung des Wissens zugunsten der Gemeinschaft, der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung.