Dr. Monica Focşan (Iosin) – Physikerin, wissenschaftliche Mitarbeiterin I. Grades beim Institut für interdisziplinäre Forschungen in Bio-Nano-Wissenschaften

Frage Daniel David:

Bitte stellen Sie sich kurz vor.

Antwort:

Mein Name ist Monica Focşan und bin wissenschaftliche Mitarbeiterin I. Grades im Rahmen des Zentrums für Nanobiophotonik und Mikrospektrometrie beim Institut für interdisziplinäre Forschungen in Bio-Nano-Wissenschaften.

Ich bin Absolventin der Fakultät für Physik, Abteilung medizinische Physik, mit einem Masterstudium an derselben Fakultät. Ich begann meine Forschungstätigkeit noch während des Studiums, als Masterstudentin erhielt ich 2006 ein Erasmus-Stipendium beim Laboratoire de  Spectrometrie Physique an der Universität Joseph Fourier  Grenoble in Frankreich. Das vorgeschlagene Forschungsthema war ein sehr ambitioniertes, sowohl für mich als auch für die Forschungsgruppe in welcher ich tätig war: es handelte sich um die erstmalige Verwendung von Impulslasern in der Herstellung von biokompatiblen Eiweißstrukturen welche imstande sein sollen, lebendige Zellen zu integrieren, mit dem Zweck der Bildung künstlicher Geweben. Im Herbst desselben Jahres startete ich mein Promotionsstudium im Rahmen des Promotionsprogramms der Fakultät für Physik, unter der wissenschaftlichen Betreuung des Herrn Prof. Dr. Simion Aştilean, unter der Mitbetreuung von Dr. Patrice Baldeck von der Fakultät Joseph Fourier in Frankreich. Meine wissenschaftliche Tätigkeit während des Promotionsstudiums hat sich auf die Biosynthese der Gold-Nanopartikeln konzentriert, dann auf die Charakterisierung der loptischen Merkmale sowie auf die Entwicklung von relevanten biomedizinischen Anwendungen. In dieser Zeit erhielt ich mein erstes Forschungsprojekt zugesprochen, im Rahmen eines nationalen Ausschreibens für junge Doktorand/innen (TD-Programm), später noch zwei internationale Stipendien durch die Agence Universitaire de la Francophonie (AUF) in Frankreich sowie durch die World Federation of Science (WFS) in der Schweiz. Das erste Stipendium ermöglichte mir die Möglichkeit, wieder im Interdisziplinären Physiklabor in Grenoble zu arbeiten. Eine der wichtigsten Forschungsergebnisse dieser Zeitspanne, in Zusammenarbeit mit dem französischen Team, war der Entwurf und die Herstellung von plasmonischen, durchsichtigen “Nano-Containern”, als Behältnisse für fluoreszierende Moleküle, welche diese vor der Foto-Oxidierung zwecks ihrer intrazellulären Beförderung beschützen sollen. Dieses äußerst interessante Ergebnis wurde in einer Zeitschrift mit einem hohen Impact-Factor veröffentlicht [Nano Letters, Impact Factor ~  13.19]. Später, nach meinem Promotionsstudium hat sich meine wissenschaftliche Tätigkeit erweitert und sich auf den Bereich der plasmonischen Nano-Biosensoren fokussiert, welche eine schnelle, empfindliche und in Echtzeit stattfindende Detektion von relevanten Biomarkern ermöglichen.

Frage Daniel David:

Bitte stellen Sie die akademische Leistung vor, welche als Grundlage für dieses Interview dient.

Antwort:

Im Jahr 2013 habe ich ein umfassendes Forschungsprojekt im Rahmen des Programms “Partnerschaften-Kooperationsprojekte in der angewandten Forschung” (PN-II-PCCA-2013-4-1961) zugesprochen bekommen, welches durch ein Konsortium von Teams von der BBU, der Klausenburger Medizinuniversität und dem Unternehmen April umgesetzt wurde. In diesem Projekt habe ich das Modell eines robusten und ultraempfindlichen optischen Sensors für die Detektion in Echtzeit der spezifischen Biomarkern von Krankheiten in biologischen Flüssigkeiten entwickelt. Die Originalität dieses von uns vorgeschlagenen Nano-Sensors bestand in der Integrierung einer plasmonischen Schicht mit einer optimierten Antwort in einem mikroflüssigkeits-Kreislauf zwecks Miniaturisierung, Tragbarkeit und Reduzierung der Analysezeit. Die wissenschaftlichen Ergebnisse dieses Projekts wurden durch die Veröffentlichung mehrerer Artikeln in Journals des Bereiches Q1, zuletzt im Jahr 2017 in der berühmten Zeitschrift Scientific reports aus der Gruppe Nature veröffentlicht. Gleichzeitig ist eine andere wissenschaftliche Errungenschaft dieses Projekts – die Veröffentlichung eines Artikels als Einzelautorin ( A simple and efficient design  to improve the detection of biotin-streptavidin interaction with  plasmonic nanobiosensors, DOI:10.1016/j.bios.2016.07.054/) in Biosensors  and Bioelectronics (Impact-Faltor 7,78), welche als die weltweite Zeitschrift Nr. 1 im Bereich der Biosensorik geführt wird.

Frage Daniel David:

Warum BBU ?

Antwort:

Was in meiner Entscheidung sehr schwer gewogen hat war die Tatsache dass ich die Chance gehabt habe, in einem kompetitiven Forschungsteam an der BBU zu arbeiten, unter der Leitung des Prof. Aştilean, welcher mich ermuntert hat, selbst Forschungsthemen vorzuschlagen und Förderanträge für innovative Projekte einzureichen. Eben diese “Freiheit” hat zu bemerkenswerten wissenschaftlichen Ergebnissen geführt, welche mir viel Genugtuung gebracht haben: die Zusprechung von wichtigen Förderprojekten wie die Partnerschaft-Projekte, die Förderung junger Teams, das international bilaterale Projekt Rumänien-Frankreich, das L’Oréal UNESCO-Stipendium für Frauen in der Wissenschaft (2016), der Rada Mihalcea-Preis für junge Forscher/innen in Wissenschaft und Ingenieurswesen (2016), das Exzellenzdiplom für wissenschaftliche Forschung an der BBU (2016); diese haben mich überzeugt dass die Wahl des Teams, und implizite der BBU, eine weise Entscheidung war.

Frage Daniel David:

Welche sind Ihre akademischen Zukunftspläne?

Antwort:

Kurzfristig will ich mich auf die Fertigstellung der Habilitationsschrift konzentrieren, welche mir die Möglichkeit bieten könnte, mein eigenes Forschungsteam zu bilden und die Unabhängigkeit meiner Forschung festigen würde. Langfristig wünsche ich mir eine berufliche Stabilität im Rahmen des Instituts, durch eine unbefristete Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin; da bin ich bewusst das auch die BBU sich in dieser Richtung bemüht. Diese Stellung würde mein Bleiben am Institut ermöglichen, gleichweise die Fortsetzung meiner wissenschaftlichen Tätigkeit dank der exzeptionellen Ausstattung des Instituts; so könnte ich weiter zur wissenschaftlichen Exzellenz der BBU beitragen.

Frage Daniel David:

Eine kurze Botschaft an die Gemeinschaft der BBU?

Antwort:

Ich bin stolz jedes Mal wenn unsere Partner aus Frankreich bemerken, dass vor 10-15 Jahren die gemeinsame Forschungstätigkeit nur in den französischen Labors möglich war, und in der Gegenwart umgekehrt stattfindet und auch hier, an der UBB, mit der vorhandenen modernen Infrastruktur realisiert wird. Dieselben meinen, dass neben der fortschrittlichen Infrastruktur noch zwei Elemente sich auszeichnen: junge, dedizierte Forscher/innen und kühne Ideen. Deshalb glaube ich dass an der BBU eine wissenschaftliche Gemeinschaft tätig ist, welche internationale Leistungen hervorbringen kann.

Persönliche akademische Webseite:

https://scholar.google.ro/citations?user=ECM7N6sAAAAJ&hl=en


https://www.researchgate.net/profile/Monica_Focsan