Akad. Ionel Haiduc – Emeritierter Professor an der Fakultät für Chemie der BBU, Mitglied der Rumänischen Akademie

Bitte stellen Sie sich kurz vor.

Mein Name ist Ionel Haiduc und bin Emeritierter Professor an der Fakultät für Chemie der Babeș-Bolyai Universität, Mitglied der Rumänischen Akademie, Korrespondentmitglied oder Ehrenmitglied der Wissenschaftsakademien aus Goettingen, Budapest, Chişinău, Montenegro, Europaea Akademie und Leibnitz Sozietät (ehemalige Wissenschaftsakademie der RDG).

Ich war Rektor an der BBU zwischen den Jahren 1990-1993 und Präsident der Rumänischen Akademie  zwischen den Jahren 2006-2014. Ich habe die Vorlesung für anorganische Chemie unterrichtet und habe die Vorlesungen für metallorganische Chemie, supramolekulare Chemie, Methodologie und wissenschaftliche Forschungsethik eingeführt.

Während der wissenschaftlichen Forschung war ich mit der Chemie der anorganischen Zyklen, organometallischen Chemie und supramolekularen Chemie beschäftigt. Ich bin stolz auf zwei wichtigere Leistungen: das erste Buch über die Chemie der anorganischen Zyklen – veröffentlicht in rumänischer Sprache und zwei erweiterte Ausgaben in englischer Sprache- und organometallische, supramolekulare Chemie- in Zusammenarbeit, in englischer Sprache, mit einem Vorwort von Professor Jean-Marie Lehn, Nobelpreisträger, der Vater der supramolekularen Chemie. In einer Bewertung. in einer Zeitschrift der Amerikanischen Gesellschaft der Chemie. wurde geschrieben: “Die supramolekulare organometallische Chemie existierte nicht als distinkte Disziplin bis zur Erscheinung des Buchs von Haiduc und Edelmann”.

Seit kurzem bin ich mit der Beförderung eines neuen chemischen Konzeptes, “Umgekehrte Koordinierung” beschäftigt.

Ich bin von der Verfolgung der wissenschaftlichen Literatur im Bereich der Chemie begeistert, versuche auf dem Laufenden mit den Neuigkeiten zu sein und versuche ebenfalls eine zeitgemäßige und ständig den neuen Trends angepasste Forschung anzusprechen. Ich bin glücklich, dass ich mein Hobby im Beruf umgestaltet habe.

Präsentieren Sie uns bitte kurz die wissenschaftliche Leistung die den Anlass zu diesem Interview gegeben hat.

Die neulichste Leistung ist die Veröffentlichung von zwei Artikeln in Coordination Chemistry Reviews, mit dem Titel  “Inverse coordination – a novel chemical concept”(2017, Band 338, S. 1-26; Band 348, S. 71-95), eine Arbeit welche die Literatur über eine Familie von beinahe vernachlässigten chemischen Kombinationen synthetisiert, aber einen neuen Trend in der anorganischen Chemie darstellt, eine Ergänzung der traditionellen Koordinationschemie. Diese Kombinationen wurden einzeln in viele Veröffentlichungen in der Literatur behandelt, aber eine Synthese der Informationen fehlt. Man könnte sagen, dass “die Bäume prächtig beschrieben wurden, aber der Wald (noch) nicht erkannt wurde.” Die beiden Artikeln sind Teil einer Reihe von sechs Arbeiten, die in Ausführung sind.

Welche sind Ihre akademischen Zukunftspläne?

In meinem Alter habe ich keine langfristigen Pläne, sondern nur Wünsche. Ich möchte alle meine Artikel über die Umgekehrte Koordinierung fertigstellen und veröffentlichen und falls die Zeit “Geduld haben wird”, werde ich auch ein Buch über Verglichene Chemie beenden, welches bis in diesem Augenblick zur Hälfte zustande gekommen ist.

Warum haben Sie die BBU gewählt?

Bei der Universität aus Klausenburg wurde ich Chemiker, danach bildete ich bei einigen Universitäten im Ausland (UdSSR. USA, Deutschland) fort und kehrte nach Klausenburg zurück, wo ich wirklich “zu Hause” bin. Hier hatte ich die Möglichkeit mit intelligenten, fleißigen und ehrgeizigen Doktoranden zu arbeiten und mit ausländischen Kollegen zusammenzuarbeiten, welche mir den Zugang zu Forschungseinrichtungen gaben, die in Klausenburg fehlten (zum Beispiel Methoden der Röntgenbeugung) und die Fähigkeit auf dieser Weise mein wissenschaftliches Interesse zu folgen, sowie auch den Gefallen einiger Forschungen die mir eine große Genugtuung gebracht haben. Es war eine Herausforderung, unter bescheidenen Bedingungen zu arbeiten, aber zusammen mit Mitarbeiter, Arbeiten in den meist hochwertigen Zeitschriften zu veröffentlichen.

Ich war Gastprofessor an den Universitäten in Ciudad de Mexico, El Paso (Texas), Athens-Georgia (USA), Goettingen (Deutschland), Santiago de Compostela (Spanien), Sao Carlos (Brasilien), Singapore, Malaysia wo ich unterrichtete, Konferenzen hielt oder bei Forschungen teilnahm, welche mit gemeinsamen Artikeln abgeschlossen wurden, kehrte aber jedes Mal ungeduldig nach Hause zurück.

Eine kurze Botschaft an die Gemeinschaft der BBU?

Ich möchte insbesondere jungen Leuten den Rat geben, realistische Ziele und Zwecke im Leben zu befestigen, mäßig ihrer Arbeit und Kraft, um vor Enttäuschungen bewahrt zu sein. Sie sollten ihre Leidenschaft mit Hartnäckigkeit und Freude zu folgen und auf die Belohnung zu warten, damit die Anerkennung von selbst kommt (auch wenn sie manchmal verspätet). Übertriebene Ehrgeize können eine Quelle großer Unzufriedenheiten sein.