Eine Botschaft der Osterfeiertage ist, dass das Leiden, wenn es richtig angegangen und verstanden wird, zu einem größeren Guten führen kann! Im Christentum wurde so das Leiden Jesu am Kreuz zu einer Bedingung für das Heil der Menschen.
Unter Beibehaltung der unterschiedlichen Ausmaßen und Formen der Wissensgrundlage lehrt uns die Psychologie, dass Stressoren (auch in ihrer Form von Trauma), obwohl sie unser soziales Funktionieren kurzfristig einschränken können, nicht unbedingt zu Leiden im Leben und langfristig zu psychischen Problemen führen. Wenn wir sie mit kognitiver Flexibilität, Nicht-Katastrophisieren, Frustrationstoleranz und Akzeptanz der Existenz der Situation (durch Erkenntnis, nicht mit defensiver Ignoranz) konfrontieren, dann können wir nach neuen Lösungen und Bedeutungen suchen, die uns wieder auf die richtige Funktionsebene bringen oder die uns sogar zu dem führen können, was wir als persönliche Poststress-Entwicklung bezeichnen. Um einige stoische Formulierungen zu paraphrasieren: Manchmal kann das Böse gut sein, wenn wir verstehen, dass das Böse oft nur scheinbar ist, das heißt, es hängt von unserer Einstellung dazu ab, und dass es so zur Bedingung für die Suche nach dem Guten wird, indem wir unsere Einstellung ändern.
Lernen wir also im Kontext dieser Feiertage, gemeinsam das Gute zu suchen, auch wenn es für einige von uns bedeutet, auch durch Leid zu gehen!
Christus ist auferstanden!
Univ.-Prof. Dr. Psych. Daniel David